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Durch ein Gegentor in der 3. Minute der Nachspielzeit(!) unterlag der SV Prag in einem sehr guten und kampfbetonten Spiel vor über 100 Zuschauern mit 2:3 beim TSV Zuffenhausen und muß nun das letzte Spiel zu Hause gegen den SC Stuttgart II am kommenden Sonntag unbedingt gewinnen, um sich den Aufstieg und den Meisterwimpel zu sichern. Die Prager Treffer erzielten Erich (17.) zum 0:1 und Gugenhan (63.) zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Als im Prager Fanblock - wohl wenige Minuten zu früh - das Blitzlichtgewitter der Kameras aufflackerte, mußte Keeper Ingo Reichelt das dritte Mal hinter sich greifen. Die ungefähr 40 mitgereisten Prager Fans fuhren jedenfalls mit leeren Händen nach Hause.

Gerade ging es in die entscheidende Phase. Philipp Gugenhan hatte nach Vorarbeit von Norbert Kahlweihs eine weitere Schwäche des TSV-Keepers ausgenutzt und zum 2:2 vollendet. Ab der 63. Minute griff der SV Prag, zudem seit der 43. Minute in Überzahl spielend, mit beiden Händen nach dem Meisterwimpel. Doch die Gastgeber ließen nicht locker, wirkten unter dem Strich fitter, noch williger und zweikampfstärker und schafften am Ende das Wunder: In der 93. Minute - als im Prager Fanblock eigentlich schon der Titel gefeiert wurde - erzielte der TSV Zuffenhausen das 3:2.

Es war auch ein von Kampf geprägtes Spiel, mit fast immer sauberen Tacklings, die man in der Kreisliga B eigentlich nur ganz selten sieht. Der SV Prag ließ über weite Strecken - vor allem durch Teklkiel und Erich - den Ball schön durch die eigenen Reihen laufen, während der TSV Zuffenhausen sein Glück mit temporeichen Kontern vornehmlich auf seinen Spielführer und starken Stürmer suchte. Benny Kraft war über die kompletten 90 Minuten hier sehr gefordert und machte seine Sache sehr gut. Für Kraft war dies wohl eine kleine Vorschau auf die Kreisliga A im nächsten Jahr und er ist gewappnet dafür.

Eine dieser Prager Ballstafetten führte bereits in der 17. Minute zum von 40 mitgereisten Prager Fans umjubelten 1:0 für das Molz-Team. Der starke Boussaid mußte Erich nur noch maßgerecht auflegen. Der TSV schien geschockt und erzielte trotzdem nach einer unübersichtlichen Situation in der 25. Minute den Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war Prags Libero Sintoukas bereits angeschlagen. So konnte "Taki" nicht wie zuletzt oft gesehen, Akzente nach vorne setzen und war vielleicht auch für die Defensive nicht zu 100% fit. Zuffenhausen jedenfalls legte nach und hatte jetzt seine beste Phase. Über ein 2:1 für die Gastgeber hätte sich der SV Prag nicht beklagen können. Doch es kam noch besser: In der 43. Minute wurde Boussaid an der Mittellinie von den Beinen geholt. Eine gelbrote Karte für den TSV war die Folge. Aber auch Boussaid mußte ausgewechselt werden und wurde durch den agilen Moldovan ersetzt.

Kurz nach der Halbzeit kassierte der SV Prag das 1:2 (51.). Ab diesem Moment war das Spiel wieder absolut ausgeglichen. Prag mit dem schöneren Aufbauspiel, Zuffenhausen mit nun weniger Tempo und einem - mit Verlaub ausgedrückt - schwachen Keeper. Dies konnte Gugenhan in der 63. Minute zum 2:2 ausnutzen. Die Prag-Fans - immerhin mit einer Pragfahne und einem Schal dabei - freuten sich, doch für den TSV war der Ausgleich wohl ein "Hallo-Wach"-Effekt. Die "Grünen" glaubten - auch in Unterzahl - bis zuletzt an ihre Chance und sollten dafür belohnt werden.

Das war heute der Unterschied zwischen diesen beiden führenden Teams. Bleibt als Fazit: Natürlich darf man in Überzahl in so einem wichtigen Spiel nicht zwei Tore kassieren. Das ist klar. Trotzdem war es für die Zuschauer ein echt "geiles" Spiel und der "Rest" wird halt am kommenden Sonntag gegen den SSC II erledigt. Ganz stark auch der Schiri und das es zwischen Spielern des TSV und des SV Prag nach der Begegnung "shake hands" gab, war auch schön anzusehen.

SV Prag: Reichelt - Sintoukas, Irmscher, Kraft - Pineda (ab 80. Min. Hezel), Teklkiel, Gugenhan, Erich I. (ab 65. Min. Völker), Breuer - Kahlweihs, Boussaid (ab 44. Min. Moldovan).