Chancen für zwei Spiele und eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum vergangenen Sonntag ermöglichten dem SV Prag einen letztendlich ungefährdeten Sieg gegen einen unbequemen Gegner.

Hätte Prag allein die Möglichkeiten nutzen können, bei denen ein Spieler allein vor dem Torwart auftauchte, Makedonija hätte sich nicht über eine hohe Niederlage beschweren dürfen. Doch so blieb es bis zum Schluss ein Spiel, in dem der Gast eine Möglichkeit nach der anderen vergab und die Heimmannschaft sich zwar bemühte, aber in der Summe nur zu zwei Einschussmöglichkeiten kam, die Torwart Ingo Reichelt allerdings vor keinerlei Probleme stellte.

Matchwinner in einer guten Prager Mannschaft waren zwei Defensivkräfte. Zum einen Benni Kraft, der dem hochgelobten gegnerischen Stürmer nicht den Hauch einer Chance ließ und ihn über die gesamte Spieldauer eindrucksvoll beherrschte. Zum anderen Max Breuer, der auch im zweiten Rückrundenspiel den erlösenden Führungstreffer erzielte.

Einen Einwurf im rechten Mittelfeld verlängerte Alex Moldovan mit dem Kopf auf Andreas Hezel, der mit einem schönen Diagonalpass Breuer bediente. Dieser zeigte seinen Kollegen, wie man Chancen nutzt. Mit seinem Linksschuss ließ er dem guten gegnerischen Torwart in 38. Minute keine Chance. Dieser Treffer wirkte wie eine Befreiung. Keine fünf Minuten später spielte Alex Moldovan in einem Laufduell seine ganze Schnelligkeit aus, scheiterte aber am Torwart. Den Abpraller hämmerte Ismet Mehmedovic, obwohl bedrängt, aus kurzer Distanz zum beruhigenden 0:2 in den Winkel.

In der zweiten Halbzeit verloren beide Mannschaften ein wenig den Faden. Grund dafür war der Schiedsrichter, der nach Wiederanpfiff entschlossen schien, in eine an sich ruhigen, wenn auch umkämpften, Begegnung etwas mehr Hektik hineinzubringen. Seine Pfiffe lösten zeitweise völliges Unverständnis bei beiden Teams aus. Niemand auf dem Sportgelände konnte diesen Leistungsabfall des Unparteiischen in der zweiten Hälfte nachvollziehen. Fußball gespielt wurde dann allerdings auch noch.

Tore wollten jedoch nicht mehr fallen, weil eben Makedonija keine echten Chancen hatte und Prag nicht in der Lage war, selbst hundertprozentige Gelegenheiten zu nutzen. Allein Mehmedovic tauchte zwischen der 75 und 85. Minute drei Mal allein vor dem gegnerischen Schlussmann auf, vergab aber kläglich. Besonders ärgerlich war dies bei der letzten seiner Chance, als er die glänzende Vorarbeit von Breuer nicht mit einem Torerfolg krönte. Ärgerlich auch deshalb, weil der von einer Grippe geschwächte Taki Sintoukas wegen des knappen Vorsprungs durchspielen musste und die Ersatzleute deshalb erst so spät eingewechselt werden konnten.

Aufgrund der mangelhaften Chancenverwertung blieb es so beim mageren, aber hochverdienten 2:0 Auswärtserfolg bei einem Verfolger, der alles in allem enttäuschte. Getrübt wurde der Sieg zusätzlich durch die erneute Muskelverletzung von Igor Erich. Am kommenden Sonntag gegen die zweite Mannschaft vom VFL Wangen wird er wohl ausfallen. Der Mannschaft sollte trotzdem nicht bange sein, sondern weiterhin ihr Ziel mit Engagement, Entschlossenheit und im Abschluss mit etwas mehr Konzentration verfolgen.

SV Prag: Reichelt - Sintoukas, Irmscher, Kraft - Pineda, Breuer (ab 83. Min. Biliniewicz), Teklkiel, Erich, I.(ab 73. Min. Boussaid), Hezel - Moldovan (ab 75. Min. Jablontschik), Mehmedovic.