Interview mit dem Vereinsratsvorsitzenden Ralf Schäfer

Ralf, Du bist nun seit 1999 engagierter Vorsitzender des Vereinsrates. Bitte umschreibe uns mal die Aufgaben, die man als Vereinschef so hat.

Ich zitiere als erstes einen Auszug aus unserer Satzung: - Der Vorstand erledigt alle laufenden Vereinsangelegenheiten, insbesondere obliegt ihm die Verwaltung des Vereinsvermögens. Er ist für alle Aufgaben zuständig, die nicht durch die Satzung einem anderen Vereinsorgan zugewiesen sind - Wenn ich jetzt alle anfallenden bzw. bereits angefallenen Aufgaben aufschreiben würde dann müsste ich Dir viel mitteilen, ich möchte auch keine Stellenbeschreibung abgeben genauso wenig möchte ich meine Aufgaben überbewerten. Jeder der ein Ehrenamt im Verein übernimmt hat seine Zuständigkeiten und muss sich darüber im Klaren sein dass es ohne zeitliches Engagement nicht funktionieren kann. Trotzdem aber einige Punkte aus meinem Zuständigkeitsbereich:
- Kommunikation mit Verbänden, Stadtverwaltung, Sportamt usw.
- Vertragsangelegenheiten wie z.B. Brauereivertrag, Vereinsversicherungen Erbbaurechtsvertrag und Pächterverträge
- Organisatorische Vereinsangelegenheiten wie z. B. Einberufung der Mitgliederversammlung
Wenn unsere Mitglieder an mehr Information interessiert sind, dürfen Sie gerne an unserer alljährlichen Mitgliederversammlung teilnehmen unsere Vereinsnachrichten oder die Homepage lesen.

Wir haben mit Einführung der sogenannten " 4S " eine kleine Arbeitsgruppe gebildet die effektiv und schnell die Belange im Verein bearbeitet. Eine positive Bestätigung bescheinigten uns die Abteilungsleiter. Der 1. Vorsitzende seine 2 Stellvertreter sowie die Finanzreferentin bilden die 4S Arbeitsgruppe, gleichzeitig haben alle 4 Mitglieder den Anfangsbuchstaben "S" in Ihrem Nachnamen, daher der Name 4S.

Zur Jugendarbeit in Sportvereinen und ganz besonders beim SVP sind 2 Punkte zu beachten. 1. Am Beispiel eines Lebensbaumes des Statistischen Bundesamtes zeigt es sich, welche Rolle die demografische Entwicklung spielen wird. Unterjüngung der Gesellschaft nennen die Wissenschaftler diese Überalterung inzwischen. 22 % der Bundesbürger sind 60 Jahre und älter, d.h. in den nächsten Jahren werden die Chancen Kinder und Jugendliche für die Sportvereine zu gewinnen immer schwieriger, denn auch die anderen Sportvereine kämpfen um Ihren Nachwuchs.
Allerdings haben viele Vereine andere Strukturen in Ihrer Jugendarbeit. Hauptamtliche Sportlehrer (Ganztags oder Halbtags) haben andere Konzepte und somit mehr Möglichkeiten den Jugendlichen was zu bieten. Wir können dies nur begrenzt bzw. ehrenamtlich abdecken. Deshalb freut es mich sehr dass wir in der Turnabteilung seit 01.01.05 eine neue Sportlehrerin haben die sich komplett um die Kinder und Jugendlichen kümmert. Hier erhoffe ich neue Anregungen und zusätzliche Motivation in der Turnabteilung.
Für die Jugendarbeit in der Fußballabteilung gibt es kaum eine Steigerung. Hier werden alle Arbeiten ehrenamtlich abgedeckt des weiteren kämpfen wir immer noch auf unserem Hartplatz rum und trotzdem sind alle Jugendalterklassen gemeldet. Momentan sind jede Woche ca. 140 Kinder auf dem Pragplatz. Tolle Leistung der Jugendleitung. In den anderen Abteilungen sieht es momentan in der Jugendarbeit allerdings sehr mager aus, aber vielleicht kann in naher Zukunft auch hier ein Erfolg vermeldet werden.

2. Ärzte und Lehrer schlagen Alarm! Dicke Kinder und ihre Probleme! Der Nachwuchs wird immer schlapper-Bewegungsmangel macht Kinder schlapp.
Solche Themen werden in den Medien seit langen genannt und Internationale Studien geben ihr Seines dazu. Viel Spaß bei Sport, Spiel und Aktivitäten. Kinder haben von Natur aus ein Bedürfnis nach Bewegung - wenn man sie nur lässt. Auf der Straße können Kinder immer weniger spielen, immer mehr Bolzplätze und Hallenbäder werden geschlossen. Und die Alternative, stundenlang vor dem Fernseher oder Computer zu sitzen ist wohl kontraproduktiv. Hier müssen wir unserer sozialen und präventiven Aufgabe treu bleiben und weiterhin Sport, Spiel und Aktivitäten im Sportverein anbieten. Denn nur Sport gleicht einigermaßen die fehlende Alltagsbewegung aus.
Allerdings können wir ohne die ehrenamtliche Hilfe von Mitglieder und Freunde des Verein, die oben aufgeführten Aufgaben nicht erfüllen.

Unsere Aktivitäten für einen neuen Kunstrasenplatz laufen auf Hochtouren. Björn Seemann steht in Kontakt mit kommunalen Vertretern im sportpolitischen Bereich. Mitte November fand eine Veranstaltung im Stuttgarter Rathaus statt, zu der Wir und Verantwortliche von Stuttgarter Vereinen eingeladen waren, um sich generell über die sportpolitischen Aussichten des nächsten Doppelhaushaltes informieren zu können. Mit der Rektorin der Mühlbachhofschule - Fr. Lutz - stehen wir in Kontakt. Sie unterstützt und befürwortet die Umsetzung in einen Kunstrasenplatz. Sobald es wieder Neuigkeiten gibt werden wir berichten.

Zum Thema Teakwondo gibt es nur zu sagen dass die Abteilung nach den Sommerferien wegen unregelmäßigem Trainingsbetrieb und Unzuverlässigkeit der Übungsleiter aufgelöst wurde. Die Basketballer könnten dagegen eine Wende in der langjährigen Geschichte der Basketballer einläuten. Nachdem vor vielen Jahren der aktive Spielbetrieb eingestellt wurde, findet seit Januar 05 wieder ein aktiven Training statt mit dem Ziel eine Mannschaft an der Spielrunde zu melden. Ich finde das super und wünsche den Basketballern viel Erfolg. Inwieweit sich hier die Jugendarbeit einfindet zeigt die Zeit. Ich würde mich freuen.

Es wurden immer weniger und zum Schluss blieb der harte Kern übrig. Aus ehemals ca. 10 Mannschaften ist eine übrig geblieben. Seit Jahren besteht die Untergruppierung der Turnabteilung aus ca. 5-6 Spieler. Wir sind zwar nur "eine" Mannschaft, aber dafür eine sehr Erfolgreiche. Aber was nützt uns der Erfolgt wenn die Sportart im Verein nicht mehr gespielt. Unser Durchschnittsalter beträgt momentan ca. 42 Jahre und es fehlt uns der Nachwuchs. Aber wie bei allen anderen Sportarten auch, ohne die notwendigen Helfer kann keine Jugendarbeit aufgebaut werden. Es findet sich leider keiner, der die Zeit dafür investiert.
Zur aktuellen Spielrunde wäre noch zu sagen das wir auf dem besten Wege sind zum wiederholten Male Württembergischer Meister zu werden. Somit sind wir auch für die Süddeutschen Meisterschaften in Eisenberg/Pfalz qualifiziert. Unser nächstes Ziel heißt dann sich zu qualifizieren für die Deutschen Meisterschaften am 28/29. Mai 05 in Kaiserslautern. Ein Deutscher Meistertitel in der Männerklasse 30 würde uns noch fehlen.