Interview



Foto: TSV Weilimdorf

Interview mit Norbert Lenz, Cheftrainer der aktiven Fußballer

Hallo Norbert, seit 28. Juli läuft das Training beim SV Prag. Hast Du Dich schon gut einleben können und wie sind die ersten Eindrücke?


Ich bin schon mitten drin. Echt super wie ich von der Mannschaft aufgenommen wurde. Auch die sogenannten Verantwortlichen haben mir das Einleben sehr leicht gemacht. Hier habe ich wirklich sofort gemerkt, dass ich für den sportlichen Bereich alleine verantwortlich bin. In anderen Vereinen gibt es oft sehr viele kleine "Helferleins" ( was sehr positiv sein kann), aber die wollen auch immer etwas mitbestimmen. Man findet auch nicht überall eine Mannschaft die sehr selbstständig ist und sehr positiv miteinander umgeht.


Du warst insgesamt neun Jahre beim TSV Weilimdorf. Da dürfte der Abschied doch schwergefallen sein, oder?


Natürlich ist ein Abschied nach so langer Zeit nicht ganz einfach. Ich habe ja auch als aktiver Spieler fünf Jahre dort gespielt. Aber gerade nach so langer Zeit stellt eine neue Herausforderung vieles in den Hintergrund.


Was war Dein bisher größter sportlicher Erfolg als aktiver Spieler?


Ich bin als aktiver Spieler 4 mal aufgestiegen, habe also 4 Meisterschaften miterlebt. Hier war jede einzelne Meisterschaft für sich die schönste. Komisch ist, dass ich mehr an eine andere Sache denken muss. Ich habe 5 Jahre mit dem damaligen SKV Stammheim in der Bezirksliga gespielt. Wir waren ein kleiner Verein, der oft auch gegen den Abstieg spielte. 1 bis 2 mal haben wir ganz knapp den Kopf aus der Schlinge gezogen und das war, mit den Möglichkeiten die wir hatten, für mich ein sehr großer sportlicher Erfolg.


Wie kam der Kontakt zum SV Prag zustande?


Da ich in der Nordbahnhofstrasse (auf der Prag) aufgewachsen bin, kenne ich den Verein schon seit meiner Kindheit. Viele meiner früheren Freunde spielten hier Fußball. Als im letzten Jahr mein Sohn Patrick sich einen neuen Verein suchte und beim SV Prag landete, fand ich das sehr spannend. Ich war ein mal bei einem Heimspiel als Zuschauer dabei und danach gab es zwei lose Gespräche mit dem Abteilungsleiter. Oli und ich merkten sehr schnell, dass wir auf einer Linie sind und schon war es verhandelbar.


Welche Ideen und Prozesse aus Deiner langjährigen Tätigkeit beim TSV Weilimdorf scheinen auf den SV Prag übertragbar?


Natürlich bringe ich eine ganze Menge Ideen und gelungene Prozesse mit. Aber der SV Prag ist ein anderer Verein mit ganz anderen Strukturen und vor allem mit anderen Spielern. Was ich immer versuche allen zu vermitteln, und dazu gehören Spieler von der Nummer 1 bis zur Nummer 41 sowie das gesamte Umfeld, ist. "Wir sind ein Team".


Was erwartest Du vom Umfeld, vor allem aber von Deinen Spielern?


Von meinen Spielern erwarte ich, dass Sie offen für neue Sachen sind. Sie sollen positiv zu den Veränderungen stehen. Dazu gehören Trainingsabläufe, alle Abläufe um die Mannschaft herum, Spielsystem, Vorgaben im taktischen Bereich und Sie sollen das "Wir sind ein Team" verinnerlichen. Vom Umfeld erwarte ich, dass man viel kommuniziert und das der Mannschaft für einen Neuaufbau die nötige Zeit gegeben wird.


Du bist in der Hauptsache für die 1. Mannschaft zuständig. Welchen Stellenwert hat für Dich die 2. Mannschaft und wie wird die Zusammenarbeit zwischen "Erste" und "Zweite" aussehen?


Wir sind ein Team. Ich habe das sofort angesagt. Das komplette Vorbereitungsprogramm wird mit allen Spielern unter meiner Anleitung durchgeführt. Ich habe nicht ohne Grund mir gleich Verstärkung mitgebracht. Marco der als Co-Spieler/Trainer noch aktiv mitspielen wird und Rene der als Co-Trainer und Betreuer seine Aufgaben hat, werden mich beide bei der Trainingsarbeit unterstützten. Die Übungen für den taktischen Bereich und dem Spielsystem werden mit allen Spielern, egal ob sie zur 1. oder 2. Mannschaft gehören, durchgeführt. Natürlich wird sich in wenigen Wochen ein Kader für die 1. Mannschaft herausfiltern, aber ich werde ständig versuchen, alle Spieler voranzubringen. Ich hoffe nun sehr, dass es uns gelingen wird, schnell einen Trainer für die "Zweite" zu finden. Denn auch hier brauchen wir ein Team.


Dir ist sicherlich bekannt, dass der SV Prag in den letzten Jahren immer wieder zwischen Kreisliga A und Kreisliga B pendelte. Darf unterstellt werden, dass das Pendel als Zielsetzung dieser Saison wieder in Richtung Kreisliga A ausschlagen soll?


Meisterschaft und Aufstieg ist für einen Verein das Größte. Aber man sollte darauf vorbereitet sein. Was nach einem Aufstieg passieren kann, hat der SV Prag vor kurzem miterleben dürfen. Hier muss ich Oli recht geben: lasst uns etwas aufbauen auch wenn es erst im zweitem Jahr Früchte tragen sollte. Man darf auch nicht außer acht lassen, welche Spielerwechsel der SV Prag in den letzten Jahren hatte. Auch dieses Jahr sind wieder viele neue Spieler dazugekommen. Hier eine (zwei) gute und erfolgreiche Truppe zu formen braucht einfach etwas Zeit. Auch wird es einige Zeit brauchen, den Spielern in punkto Fitness, Spielsystem, Taktik und Cleverness das Richtige beizubringen. Ebenso darf man nicht vergessen, dass wir einige Studenten haben die ab und zu nicht zur Verfügung stehen ( z.B. Benny ist bis Weihnachten in Amerika).