Spielbericht / Spieltelegramm

1. Mannschaft • Saison 2006/2007
Kreisliga B, Staffel 1 • 6. Spieltag, 15.10.2006
SV Prag Stuttgart - SV Eintracht Stuttgart II 0:0

Gerechtes Unentschieden mit deutlichem Chancenplus der Prager

Spiel annulliert! Eintracht Stuttgart II zurückgezogen!

Spitzenspiel auf Prag! Erster gegen Zweiter. Das gab es schon lange nicht mehr. Hochmotiviert und konzentriert begannen die Akteure beider Mannschaften diese Begegnung. Es war ein schnelles, umkämpftes Spiel, spielerisch zwar nicht unbedingt ein Leckerbissen, aber für die zahlreich erschienenen Zuschauer unterhaltsam. Das Spiel litt allerdings unter der desolaten Leitung bzw. Nicht-Leitung des Unparteiischen. Der Schiedsrichter war praktisch überhaupt nicht auf dem Platz, so teilnahmslos trat er auf. Das hatten beide Teams nicht verdient.

Beide Mannschaften schenkten sich vom Anfang bis zum Ende nichts. Prag begann druckvoll und hatte bereits in der zweiten Minute die Gelegenheit zur Führung. Eine Hereingabe von Kapitän Oliver Spagen ließ Philipp Gugenhan für den besser postierten Benny Faßnacht passieren. Dessen Kopfball konnte der Gästekeeper jedoch parieren.

In der chancenarmen Begegnung hatte Gugenhan vor der Pause noch zweimal die Möglichkeit, den Gastgeber in Führung zu bringen. In der 7. Minute verzog er aus aussichtsreicher Position und in der 22. Minute entschloss er sich zur Flanke, statt es an der Starfraumgrenze selbst zu versuchen. Genau dies aber ist das(wie in der laufender Saison schon mehrfach berichtet), was der Prager Mannschaft noch fehlt: Die Durchschlagskraft im Angriff. Gegen schwächere Gegner fällt irgendwann aus einer der Chancen das Tor. Die Defensive ist mittlerweile in der Lage das Ergebnis dann zu sichern. Gegen gleichwertige oder bessere Gegner müssen aber weniger Gelegenheiten reichen, um zu punkten.

In der 27. Minute war dann der Druck so groß, dass eine Hereingabe vom starken Benny Faßnacht Ismet Mehmedovic 16 Meter vorm Tor vor die Füße viel. Überrascht und bedrängt vom Gegner konnte er die Riesenchance nicht nutzen. Den Zuschauern stockte trotzdem der Atem als der Rettungsversuch des Abwehrspielers vom rechten Innenpfosten ins linke Toraus trudelte. Doch das war auch der Weckruf für die Gäste, die danach besser mit den teilweise sehr ungestümen Attacken der Gastgeber zurecht kamen. Bis auf eine gute Gelegenheit für die Eintracht ließ die wieder einmal überzeugende Prager Defensive nichts zu. Vor der Pause waren es noch einmal Prager Akteure, die für Aufregung sorgten. In der 43. Minute verletzte sich Spagen bei einem dieser verbissen geführten Zweikämpfe ohne gegnerische Absicht so schwer, dass Charly Eckert ihn ersetzen musste. Später sollte sich herausstellen, dass sich der Kapitän bei dieser Aktion zwei Rippen gebrochen hatte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzte dann der wieder umtriebige Alex Moldovan mit einem Kopfball unter die Latte ein Ausrufezeichen. Doch auch hier konnte der Schlussmann der Gäste mit einer Glanztat retten.

In der zweiten Halbzeit begannen beide Teams wieder schwungvoll, doch echte Torchancen blieben weiterhin Mangelware. In der 52. Minute jedoch hätte Prag in Führung gehen müssen. Einen Freistossabpraller beförderte Benny Kraft direkt per Flanke hoch in den 5-Meterraum zum völlig freistehenden Gugenhan. Der wollte den Ball mit seinem schwachen linken Fuß unter die Latte hämmern. Dazu hätte er den Ball aber richtig treffen müssen. Und das tat er eben nicht. So wäre es wohl wieder einmal besser gewesen, ein einfaches, weniger spektakuläres Tor zu machen als wieder einmal, ein Traumtor schießen zu wollen. Daran müssen die Prager intensiv arbeiten, wollen sie in solchen Spielen nicht nur Teilerfolge erringen!

Nach dieser Großchance begann die beste Phase für den Gast. Die einzige gute Chance blieb allerdings ein Freistoß aus 18 Metern, der Schlussmann Ingo Reichelt jedoch vor keine Probleme stellte. Die Begegnung blieb bis zum Abpfiff spannend und intensiv, ohne dass weitere nennenswerte Aktionen passierten.

Ein gerechtes Unentschieden mit einem deutlichen Chancenplus auf Prager Seite. Hätte man im bisherigen Verlauf der Saison mehr Kaltschnäuzigkeit beim Verwerten von Torchancen bewiesen, könnte man sogar von zwei verlorenen Punkten sprechen. So aber war es ein Spiegelbild der bisherigen Spiele, wenn auch auf höherem Niveau. Da schmerzen die verloren Punkte im Auftaktspiel gegen SSC II in der Nachbetrachtung mehr, als dieses torlose Remis gegen den Tabellenführer aus Degerloch. Ein Lob noch an beide Mannschaften, die sich während und nach einem verbissenen geführten Spiel ohne "Aufsicht" immer wieder zu sportlichen shake hands mit dem Gegner überwanden, und dadurch die phasenweise aufgeheizte Atmosphäre immer wieder selbst beruhigten.

Fazit des Spitzenspiels: Der SV Prag befindet sich nunmehr offensichtlich auf Augenhöhe mit den Spitzenclubs der Liga, muss sich aber jeden Sonntag auf' s Neue beweisen. Denn, der nächste Gegner ist ja bekanntlich immer der schwerste. Und das gilt ganz besonders für den SV Prag!

SV Prag: Reichelt - Sintoukas, Irmscher, Kraft - Faßnacht, Pineda, Teklkiel, Spagen (ab 42. Min. Eckert), Mehmedovic (ab 78. Min. Poschner) - Moldovan, Gugenhan (ab 78. Min. Jablontschik).

Tore:
Fehlanzeige.

Statistik Eintracht Stuttgart

2005/2006

(H) 2:0

(A) 1:1

Gesamt:
2 Spiele - 1 Sieg - 1 Unentschieden - 0 Niederlagen - 3:1 Tore

Hinspiel
Spielplan
Spielerkader
Tabelle