Spielbericht / Spieltelegramm

1. Mannschaft • Saison 2006/2007
Kreisliga B, Staffel 1 • 1. Spieltag, 10.09.2006
SC Stuttgart II - SV Prag Stuttgart 1:1 (0:0)

Nur ein Punkt gegen einen bescheidenen Gegner

Wenn man den für Kreisliga-B-Verhältnisse sehr ausführlichen Bericht vom Spiel der Prager Jungs beim SSC II so liest und mit den Spielberichten der letzten Saison vergleicht, kommt man untrüglich zu dem Schluß, daß die Prager Kicker ihr durchaus vorhandenes Potential durch mangelnde Laufbereitschaft und Chancenverwertung auch in dieser Saison vergeuden wollen, was sehr schade wäre. Das Fazit am Ende dieses Berichtes spricht Bände und es bleibt zu hoffen, daß die Mannschaft die Kritik endlich positiv annimmt.

Bei hochsommerlichen Temperaturen pfiff der Unparteiische pünktlich um 13:15 Uhr die neue Saison an. Leider hatte sich auf der Prager Homepage ein kleiner Fehler eingeschlichen, so dass einige der wenigen treuen Prager Fans mit 15-minütiger Verspätung eintrafen und somit die beste Phase der eigenen Mannschaft verpassten. Zunächst mussten die Prager allerdings beim Warmlaufens einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Zu den zahlreichen Ausfällen brach bei Waldemar Erich eine Verletzung wieder auf und konnte nicht spielen. Der grippegeschwächte Mehmedovic musste somit für ihn einspringen. Auf der Bank der ebenfalls grippegeschwächte Pineda, der angeschlagene Eckert und der aus disziplinarischen Gründen nicht von Beginn an spielende Kahlweihs.

Trotzdem begannen die Prager durchaus ansehnlich. In der 2. Minute tauchte Philipp Gugenhan nach schnell ausgeführtem Freistoss allein vor dem gegnerischen Tor auf. Doch hierbei zeigte sich bereits früh, was sich beim SV Prag auch in dieser Spielzeit (noch) nicht geändert hat: die eklatante Abschlussschwäche. In der Folge hatte Prag weitere gute Einschussmöglichkeiten, die allesamt fahrlässig oder unkonzentriert vergeben wurden. Bezeichnend auch, dass der Großteil der Chancen aus Standardsituationen resultierten. Aus dem Spiel heraus ging nicht viel und nach einer halben Stunde war das Spiel gegen einen sehr durchschnittlichen Gegner vollends verflacht.

Prag hatte die Laufarbeit ohne Ball eingestellt und konzentrierte sich darauf, mit möglichst wenig Bewegung, den Gegner schlecht aussehen zu lassen. Erst in der 35. Minute war wieder Zielstrebigkeit, in den Angriffsbemühungen zu erkennen. Georg Tselikas schnappte sich 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball und trieb ihn über das gesamte Spielfeld. Sein Zuspiel nahm Alex Moldovan auf, scheiterte aber dann wie schon so oft am Torwart. Trotzdem war Moldovan der Spieler, der an diesem Tag durch seine überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft aus einer schwachen Prager Mannschaft herausragte. Vor dem Pausenpfiff vergaben Mehmedovic, Erich und Gugenhan weitere gute Gelegenheiten.

In der Pause forderte der Trainer deutlich mehr Laufarbeit und Engagement, klarere Pässe und einfacheres Spiel. Zunächst war es aber der SSC, der nun so etwas wie eine Chance bekommen sollte. Noah Teklkiel unterlief an der Strafraumgrenze eine Flanke, doch Taki Sintoukas konnte zur Ecke klären. Im Gegenzug wollte es Teklkiel im gegnerischen Strafraum besser machen. Nachdem er sich gegen zwei Gegenspieler wunderbar durchgesetzt hatte, schob er den Ball aus 14 Meter lässig einen Meter am Tor vorbei. Vier Minuten später übersah der ansonsten gut leitende Schiedsrichter ein Handspiel im Strafraum der Gastgeber und verweigerte den Pragern den fälligen Strafstoss. In der 60. Minute konnte aber auch er nicht anders. Gugenhan wurde nach einem Dribbling im Strafraum gelegt. Igor Erich übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zur glücklichen, aber verdienten Führung.

Eigentlich hätte man das Spiel nun nach Hause schaukeln können. Doch dazu bedarf es ein Mindestmaß an Konzentration und Engagement. Direkt nach Wiederanpfiff ließ das gesamte Prager Mittelfeld den Gegner gewähren. Der legte sich erst einmal den Ball vor. Als immer noch kein Prager Akteur Anstalten machte, einzugreifen, um den Schussversuch aus gut und gerne 40 Metern zu unterbinden, probierte er es auch. Auch wollte wohl Torwart Ingo Reichelt nicht so recht an einen Versuch aus dieser Entfernung glauben, stand so weit vor dem Tor, dass der Ball anschließend unerreichbar für ihn zum 1:1 im Tor einschlug.

In der 64. Minute kam Charly Eckert für den entkräfteten Mehmedovic und in der 74. Minute der "strafversetzte" Nobbi Kahlweihs für Tselikas. Kahlweihs war es auch, der den gegnerischen Torwart mit einem fulminanten Drehschuss aus 22 Metern zu einer Glanzparade zwang. Alles in allem aber brachte Prag zu wenig, um diesen Auftaktgegner zu bezwingen, der mit einer geschlossenen Mannschaft dagegen hielt. Genau das, aber wird der Weg sein, den es zu beschreiten gilt, wollen die Prager am Ende besser dastehen als in der letzten Saison. Nur mit durchaus vorhandenen Ansätzen, mangelhafter Laufarbeit, übertriebenen Einzelaktionen, gepaart mit fehlender Dynamik wird in der Kreisliga B gegen solch engagierte Gegner, nicht viel zu gewinnen sein. Die äußerst dünne Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung zeigt jetzt Wirkung. Bleibt zu hoffen, dass dies ein rechtzeitiger Schuss vor den Bug war. Es ist auf jeden Fall noch jede Menge Luft nach oben.

SV Prag: Reichelt - Sintoukas, Irmscher, Biliniewicz - Teklkiel, Spagen, Mehmedovic (ab 64. Min. Eckert), Gugenhan (ab 76. Min. Pineda), Tselikas (ab 74. Min. Kahlweihs), Erich, I., - Moldovan.

Tore:
0:1 Erich, I. (60./Foulelfmeter)
1:1 (61.)

Statistik SC Stuttgart

2006/2007

(H) -:-

(A) 1:1

Gesamt:
1 Spiel - 0 Siege - 1 Unentschieden - 0 Niederlagen - 1:1 Tore

Hinspiel
Spielplan
Spielerkader
Tabelle