von: Jörg Sawatzki

Verdient, aber zu hoch verlor der SV Prag sein Heimspiel gegen Beograd Stuttgart. Die "Prägemer" stehen nun zwar auf dem letzten Tabellenplatz, jedoch hatte man es bislang noch nicht mit der direkten Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt zu tun. Für Panik ist die Saison jedenfalls noch viel zu jung. Und gerade Beograd zeigte es vor zwei Jahren, daß eine gute Rückrunde zum Klassenerhalt reichen kann. Bis zum Rückrundenstart wird auch der SV Prag noch einige Zähler verbucht haben, denn es war eine Steigerung gegenüber den letzten Spielen erkennbar.

Beograd, der bisher stärkste Prager Gegner in dieser Saison, machte vor 50 Zuschauern in der Anfangsphase Druck und schnürte die Gastgeber in deren Hälfte ein. Torchancen waren jedoch zunächst nicht zu verbuchen. Gerade als der SV Prag das Spielgeschehen mehr und mehr in Richtung Mittelfeld verschieben konnte, die erste richtig gute Beogradchance. Doch Prechtl, der im Tor ein sehr gutes Comeback für den SV Prag gab, konnte den Kopfball aus kurzer Distanz parieren. Die erste Prager Chance hatte Faßnacht, der eine Flanke direkt nahm, aber knapp am Tor vorbei zielte (19.).

Nach 25 Minuten geriet der SV Prag in Rückstand. Ein Beograder Spieler konnte von außen ungehindert in die Mitte ziehen und aus 20 Metern abziehen. Prechtl war machtlos. Prag war weiterhin bemüht und wurde zwölf Minuten später belohnt. Weiter Seemann-Freistoß auf den langen Pfosten, Briel kommt ungehindert zum Schuß - 1:1. Nach einer schönen Kombination über Jacob und Briel hatte Faßnacht gar die Chance zum 2:1. Beograd hatte in der Folgezeit dann wieder einige gute Chancen. Dennoch völlig unnötig das 1:2 in der 44. Spielminute durch einen direkt verwandelten Freistoß aus halbrechter Position.

In der zweiten Halbzeit war von Beograd in der Offensive nicht`s mehr zu sehen und der Beograder Betreuer mutierte zum "HB-Männchen". Prag kämpfte, kam jedoch zu selten vor das Gästetor. Nur einmal wurde es für Beograd brandgefährlich. Lohmüller setzte nach, erkämpfte sich das Leder und drosch den Ball an den Pfosten. Den Abpraller setzte Seemann aus 7 Metern am Tor vorbei. Mit dem 1:3 aus heiterem Himmel war das Spiel nach 87 Minuten gelaufen. Drei Minuten später mußte der SV Prag mit dem Abpfiff sogar noch das 1:4 hinnehmen.

Fazit: Drei Punkte verloren, gegen einen Gegner, der im Kampf um den Klassenerhalt nicht relevant ist. Wichtig sind nun Gegner wie Leinfelden, Kemnat oder Kosova Bernhausen. Zwischen Abwehr und Angriff klaffte ein viel zu großes Loch, da sich der SV Prag mit der Defensivabteilung quasi permanent bis zum eigenen Strafraum zurückzieht.

SV Prag: Prechtl - Schubert (78. Min. Wuttke), Gräßle (56. Min. Fellermeier), Stephan Schwarz, Lausmann, Jacob, Walter Schwarz, Spagen, Uwe Briel, Seemann (87. Min. Lendin), Lohmüller.

Zuschauer: 50.
Tore:
0-1 25. Minute
1-1 Briel, 37. Minute
1-2 44. Minute
1-3 87. Minute
1-4 90. Minute

Besonderes Vorkommnis: Gelbrot für Beograd (83. Minute)