Vorbericht zur Saison 2007/2008


Der SV Prag mit Torproblemen vorne und hinten

Der Dreistufenplan von 2003 ist erfolgreich abgearbeitet und unsere junge aufstrebende Mannschaft darf sich in der neuen Saison in der Kreisliga A behaupten. Der Klassenerhalt ist ganz gewiß keine Utopie, wenn der SV Prag seine "Torprobleme" lösen kann.


Bekanntlich stehen auf dem Fußballfeld zwei Tore und mit beiden hat der SV Prag derzeit so seine Probleme. Bei allem Erfolg ist es dem SV Prag in der Meistersaison zu selten gelungen, seine spielerische Überlegenheit in entsprechend deutliche Ergebnisse umzumünzen. Und wie ein roter Faden scheint sich diese Problematik auch durch die neue Saison zu ziehen. Zumindest, wenn man die Kurzberichte einiger Vorbereitungsspiele zu Rate zieht. Teilweise gut gespielt, aber die Chancen nicht reingemacht.


Die Torgelegenheiten werden in der Kreisliga A naturgemäß weniger werden. Umso größerer Bedeutung muß konzentriertes Abschließen nach guten Angriffen, zu denen der SV Prag garantiert auch in einer höheren Staffel in der Lage sein wird, beigemessen werden. Dies beginnt bereits im Training, wenn es heißt, alleine auf den Torwart zuzulaufen: Reinmachen muß dann die Devise sein.


Und dann gibt es natürlich das Problem im Prager Tor. Der Abgang von Ingo Reichelt (31) läßt sich - zumindest derzeit - nicht richtig kompensieren. In der Vorbereitung standen Altmeister Martin Prechtl (36), Igor Erich (20) und Panagiotis Sintoukas (22) zwischen den Pfosten.


Nach Lage der Dinge wird zunächst Martin Prechtl im Tor aushelfen. Nicht die schlechteste Lösung, denn der Mann kann es immer noch und findet gute Vorderleute in der Prager Abwehr vor. Neben dem schon erwähnten "Taki" Sintoukas, der als Libero eine ganz starke Saison absolviert hatte, sind dies die Manndecker Benny Kraft (19) und Stefan Irmscher (24). Kraft wird so manchem Himmelstürmer in der Kreisliga A den Schneid abkaufen und Irmscher ist - nicht nur weil er in der Meistersaison als einziger Spieler alle Begegnungen bestritt - an Konstanz und Zuverlässigkeit kaum zu überbieten.


Doch alleine wird es die Prager Abwehr nicht stemmen können. Abwehrarbeit beginnt bereits im Angriff, vor allem aber auch im Mittelfeld. Hier sind ganz klar die beiden defensiven Mittelfeldspieler gefordert. In der letzten Saison waren dies auf der linken Seite Max Breuer (20) und rechts Jose Pineda (24). Beide sicher auch mit Auftrag, über die Flügel das Spiel anzukurbeln, den Blick für die Defensive aber nicht zu vergessen. Dies wird in der Kreisliga A wichtig sein.


In der Kreativabteilung wird auf den Schultern von Noh Teklkiel (19) eine noch größere Last sein, der er aber mit seiner spielerisch wirkenden Art auf dem Feld gewachsen sein kann. Nicht nur seine Fähigkeiten im Aufbauspiel sind bemerkenswert; im Zweikampf Mann gegen Mann, sei es am Boden oder in der Luft, besticht er durch sehr gute Quoten. Ein technisch feiner Spieler ist Andreas Hezel (21), der zu Beginn der Rückrunde zum SV Prag gestoßen war. Ein Spieler, der sicher noch mehr kann, als bisher gezeigt. Als Alternative hat der Trainer noch Routinier Philipp Gugenhan, der nun auch schon 35 Lenze zählt.


Groß ist die Auswahl für die Angriffsspitzen, wobei hier auffällt, daß die Jungs allesamt nicht gerade zur Kategorie "Brecher" zählen. Derzeit die besten Chancen für die Startaufstellung haben hier Ismet Mehmedovic (20) und Ramzi Boussaid (26). Aber auch Alexey Völker (31), Alexander Moldovan (29) und "Knipser" Maxim Jablontschik (21) werden durch die Rotation im Prager Angriff, die schon letztes Jahr erfolgreich durchgeführt wurde, zu reichlich Einsätzen kommen.


Der SV Prag hat eine extrem junge und unerfahrene Mannschaft. Da beißt die sprichwörtliche Maus keinen Faden ab. So kann und wird in diesem ersten Jahr nach dem Aufstieg das Saisonziel nur Klassenerhalt lauten. Es wurden schon Stimmen laut, daß der Umbruch, der ja durchaus gewollt war, doch ein wenig zu radikal vollzogen wurde. Es fehlt an Erfahrung und Routine. Andererseits hat diese Mannschaft den Aufstieg geschafft. An Niederlagen wird man sich in der Kreisliga A erst einmal gewöhnen müssen. Eine heikle Situation, die sich Trainer Peter Molz (48) stellen muß und stellen wird.