Vor 20 Jahren - Historie der aktiven Fußballer
Teil 19 - Saison 1999/2000
1. Mannschaft: 100 Jahre SV Prag und Günter Alteneder führt den SV Prag zurück in die Kreisliga A
Die Vorbereitung unter Günter Alteneder verlief sehr dosiert und sehr gut. Er hatte bereits über zehn Jahre Erfahrung als
Trainer und einige beachtliche Erfolge vorzuweisen. Sprich: Alteneder hatte sich schon einen Namen als Trainer im
Bezirk Stuttgart gemacht und Abteilungsleiter Stefan Dietz konnte mit der Verpflichtung sehr zufrieden sein: Mit dem
Trainer und mit der eigenen Arbeit.
Stark in Erinnerung sind mir geblieben: Günter war ein Sit-Up-Fetischist und tatsächlich hatte ich damals (immerhin 33
Jahre alt) noch mal fast - nur fast :-) - sowas wie ein Sixpack :-). Zudem war die Vorbereitung
im Wald, die kaum einer gerne machte (als ein Trainer einmal mit Bänderriß darnieder lag, soll es in vergangenen Zeiten
Spieler gegeben haben, die die Waldlaufstrecke mit dem Bus fuhren!), sehr dosiert und die Steigerungen waren wirklich gut
geplant. Die Vorbereitungsspiele, zumeist gegen höherklassige Vereine liefen soweit auch gut, Pokalspiele als
Leistungsreferenz konnten allerdings nicht herangezogen werden: Es gab für den SV Prag keine, da man sich (mich beiden
Mannschaften) erst gar nicht dazu angemeldet hatte.
Trotzdem ging es etwas sehr holprig in die Saison und das sich der Trainer selber als Libero aufstellte, war nicht ganz
unumstritten. Dennoch: Wenn man sich die letzten drei "Fu-ak´s" der Saiosn 1999/2000 durchliest, bleibt festzustellen:
Alteneder hatte alles im Griff, vor allem das Ego des einen oder anderen ehemaligen "Stars aus Wuttke-Zeiten".
Der Spielplan wollte es, daß die 1. Mannschaft am 1. Spieltag beim absoluten TOP-Favoriten Alexandros Zuffenhausen antreten
musste und gleich gab es eine satte 1:4-Klatsche. Noch desaströser der 2. Spieltag: Mit viel Glück "reichte" es am
Ende zu einem 4:4 gegen Eintracht Stuttgart. Gegen die 2. Mannschaft von EIntracht wohlgemerkt! So war der 2:1-Sieg des SV
Prag II gegen den ABV II an diesem Spieltag (Tore Rausa, Dietz) einer der wichtigsten dieser Saison. Warum, sehen wir gleich!
Nach einem lockeren 6:0 bei Argentino kam es am vierten Spieltag zu einem weiteren Topspiel zu Hause: Gegner war der TV
Zuffenhausen. Ergebnis 1:2. Spätestens jetzt war die Saison für den SV Prag I in der Kreisliga B, Staffel 1 bereits gelaufen,
zumal nach neun Spieltagen TOP-Favorit Alexandros schon zehn Punkte und 25 Tore Vorsprung vor dem Tabellenzweiten hatte.
Das merkte man auch beim TV Zuffenhausen, dessen zweite Mannschaft vom Alteneder-Team nur eine Woche später mit 8:2
gerupft wurde. Der SV Prag hatte die Mannschaften getauscht. Im November, kurz vor Ende der Hinrunde, spielten in der
Kreisliga B, Staffel 4 mit dem SV Fasanenhof, SV Prag II, TSV Birkach, Palästina und TSG Stuttgart II (ja TSG II !!!) gleich
fünf Vereine um den Aufstieg in die Kreisliga A.
Das neue Jahrtausend ist da! Mit knappen aber wichtigen Siegen über Palästina, TSG II und Birkach hatte der SV Prag das Jahr
1999 verabschiedet und zum Rückrundenstart auch den SV Fasanenhof mit 2:0 besiegt. Optimale Ausbeute gegen die direkten
Mitbewerber und der SV Prag grüsste mit drei Punkten Vorsprung vor dem Zweiten vom ersten Platz aus den Rest der Liga.
Es folgte ein 1:3 gegen den Neunten Corsari (das Hinspiel hatte das sogenannte B-Team mit gerade mal neun Mann nur mit 3:4
verloren). Unglaublich! Da der SV Prag aber die restlichen acht Spiele alle gewann, hieß es am Ende: SV Prag wieder in
der Kreisliga A. Es sollten zwei unglaublich gute Jahre bis 2002 folgen.
Wie schon erwähnt hatte der TV Zuffenhausen vom Wechsel der Prager Teams erfahren, hatte schon nach einem Viertel der
Saison selber keine Chance mehr um den Aufstieg mitzuspielen und schickte daher zum Spiel SV Prag II - TV Zuffenhausen II
(Hinspiel 8:2) Mitte der Rückrunde seine 1. Mannschaft auf den Mühlbachhof, um den Prägemern eins "auszuwischen". Wie doof!
Erst Recht wenn man sich heute den Kurzbericht zum Spiel anschaut. Prag begann gut, führte 1:0, doch dann nahm Zuffenhausen
das Heft in die Hand, machte das 1:1 und war dem 2:1 sehr sehr nahe. Schließlich beleidigte jedoch ein Zufluchtshäusener den
Schiri, bekam die Rote Karte und als er den Schiri anspukte, war das Spiel für den SV Prag mit 3:0 entschieden.
Auch nicht ganz so schön der Abschluß der Saison. Mitten in der heißen Phase - wieder gegen relativ starke Gegner - wurde
bekannt, daß Günter Alteneder bereits beim SV Rot für die neue Saison unterschrieben hatte. Die sofortige Kündigung war die
Folge. Ein bißchen schade aber man wollte das Ziel, welches zum Greifen lag, nicht gefährden. Stefan Dietz führte das
Unternehmen Aufstieg erfolgreich zu Ende und konnte im Anschluß mit Marc Wegner einen neuen Trainer engagieren, der
ebenfalls kein Unbekannter und schon gar kein Schlechter seiner Zunft war.
2. Mannschaft: Gute Saison und sensationelles Eigentor von "Gassi" gegen TOP-Team Alexandros Zuffenhausen
Natürlich hatte die 2. Mannschaft unter Trainer Molz unter dem Wechsel der Mannschaften zu leiden, legte aber unter dem
Strich eine halbwegs ordentliche Saison hin. Während der Vorrunde stießen mit Daniel Eisele (Torwart, kam aber nicht zum
Einsatz) und Denis Lieberwirth (der spielte die Saison als Stürmer weitgehend durch) sogar zwei ehemalige Prager Jugendspieler
zur zweiten/ersten Mannschaft.
Kurz nachdem die Rückrunde angelaufen war, stand die 2. Mannschaft mit 28:24 Toren und 21 Punkten aus 14 Spielen auf einem
sehr guten 5. Platz. Durch die dünne Gesamtpersonaldecke war in den verbleibenden Spielen nicht mehr viel zu holen (nur noch
ein Sieg gegen Hedelfingen und den vermutlich auch noch kampflos) und am Ende dann ein relativ guter 8. Platz. Erstmals
seit Eintritt in die Konkurrenzrunde (1984/85) trat man bei einem Spiel ohne Ersatzspieler in Unterzahl an (3:4 bei
Corsari). Klare Auswirkung der seit Jahren fehlenden älteren Jugendjahrgänge (A- und B-Jugend).
Neben dem Krabbler-Tor von Steffen Rienhardt (Saison 1995/96 bei Corsari und gefühlten 50cm Schneehöhe) ist das Eigentor von
Markus Gassner zum 0:2 gegen TOP-Team Alexandros Zuffenhausen in bleibender Erinnerung geblieben. Endstand übrigens "nur"
0:3, da sich das Prag-II-Team großartig wehrte. Bodenabschlag Feldspieler Rienhardt. Also wieder dieser Rienhardt :-) Ball
sollte rechts zu Krecek kommen ("Oli! Ab dafür!"), traf aber Libero Sawatzki (der sowas schon ahnte und darum an der
Strafraumkante war) an der Hacke. Von dort rollte das Leder zu Markus Gassner, der noch im eigenen 5-Meterraum (!!!)
verweilte. Es war für Gassi kein Problem, in dieser Situation den eigenen Keeper "Stepke" zu überwinden. Man muß hier einfach
dabei gewesen sein! :-)
Weitere Fakten aus 1999/2000
Erstmals seit drei (!) Jahren hat der SV Prag wieder eine B-Jugend. An eine A-Jugend konnte man zu dieser Zeit überhaupt nicht
denken. Die beiden Trainer Alteneder und Molz gehen mit gerade einmal 26 Spielern (davon haben fast alle von der E- bis zur
A-Jugend beim SV Prag gespielt) für zwei Teams in die Saison und Micha Lohmüller schafft einen Rekord: Vier Vereinswechsel
in zwei Jahren (20 Jahre später ist sowas Normalität). 2. bis 4. Juli Aktivenausflug nach ?. C- und D-Jugendturniere im
Rahmen von 100 Jahre SV Prag. Traininsstart am 29. Juli. Leider eine total wolkenverhangene totale Sonnenfinsternis am 11.
August, zu der wir extra ein 240-Minuten-Tape erstellt und die Musikanlage im Mittelkreis unserer Hartscholle aufgebaut hatten
(Teilnehmer u.a. Lothar, Jörg, Martin, Felle, Chris, Stephan). 14. August Keller-Dart-Turnier in den Räumlichkeiten von
Ingo und Jörg. Am 17. September erster und offizieller Festakt zu 100 Jahre SV Prag im Vereinsheim, am 25. September das
Stiftungsfest für die Mitglieder im Gemeindesaal der Martinsgemeinde. 4. Oktober: Prager Wasenhocker. 5. bis 7. November:
SV Prag im Tannheimer Tal. Walter Leins wird am 16.12. 80 Jahre alt. Neunte TOP66P am 18. Dezember. 27. bis 30. Januar
Dalaas. Am 26. Februar ein einmaliger Versuch von Lothar und Jörg, mit dem "Hardrockcafee" im Vereinsheim, neben der TOP66P
eine zweite Diskoaktion pro Saison zu etablieren. Nach 15 Jahren erscheint am 26. März letztmals ein Druckwerk aus den
Serien "Fu-ak", "NPW" und Co. (in Summe erschienen ab Septmber 1995 95 Ausgaben) -> www.svprag.de übernimmt. 6. Juni:
Deutschland bekommt die Fussball-WM 2006. Ralf Schäfer wird neuer 1. Vorsitzender des SV Prag und beerbt somit Albert Kütter.
Am 10. Juni starten wir unser 2. Prager EM-Studio (desaströser 4. Gruppenplatz nach der Vorrunde). Fünf Tage später wird
bekannt, daß Steffen Jacob zum SV Prag zurückkehrt und am 21. Juni geht es für fünf Tage nach Kärnten.