Vor 20 Jahren - Historie der aktiven Fußballer


Was passierte sonst noch?

Elch und Lech werden vom Trainer beim heimlichen Waldlauf ertappt
9. Juli: Steffi Graf und Boris Becker gewinnen am selben Tag Wimbledon
11. Juli Trainingsstart
21. Juli aller erste Session der Kult-Band WO.SA.WO
Die "Neue Prager Welle" löst "Fu-ak" ab
5./6. August: Vorbereitungsturnier SpVgg Cannstatt
10.9.: Das 0:8(!) von Max-Eyth-See
23.9.: Absage des 9. Prager Tennisturniers. Es wurde danach nie mehr versucht, ein weiteres Turnier zu spielen
2.10.: Prager "Wasenhocker"
28.10.: 90-Jahrfeier des SV Prag in Feuerbach mit Anzugszwang
9.11.: DFB-Pokal VfB - Bayern (3:0) live im Vereinsheim. In der Halbzeit fällt die Mauer
27./28.1.: Hallenturnier Gehenbühl
11.2.: Hallenturnier Heslach
25.5.: 5. Prager Kleinfeldturnier
8.6.: WM-Start
14. - 17.6.: Ausflug Bischofsmais

Ergebnisse

1. Mannschaft:
TSV Weilimdorf - SVP 0:0, 1:0
SVP - Steinhaldenfeld 2:0, 0:0
SKG Max-Eyth-See - SVP 8:0, 0:2
SVP - GW Sommerrain II 5:0, 1:0
SVP - TSG Stuttgart II 4:1, 5:0
SV Vatan Gücü - SVP 1:0, 1:2
SVP - VfL Kaltental II 5:0, 2:0
TSV Mühlhausen III - SVP 0:2, 2:0
SVP - PSV Stuttgart II 2:0, 7:1
tus Stuttgart II - SVP 0:7, 0:3
SVP - Club Argentino 5:0, 8:1

2. Mannschaft:
TSV Weilimd. II - SVP 0:2, 0:2
SVP - Steinhaldenfeld II 6:1, 2:1
Max-Eyth-See II - SVP 6:2, 1:5
SVP - SV Heslach II 2:1, 1:2
SVP - Obertürkheim II 4:2, 2:4
Corsari Weilimd. - SVP 9:1, 0:1
SVP - SV Bonlanden II 1:2, 0:8
TV Kemnat - SVP 3:0, 5:0
SVP - TunaSpor Echterd. 0:9, 1:2
TSV Steinenbr. III - SVP 3:2, 1:2
SVP - FC Feuerbach 1:1, 3:2

Teil 9 - Saison 1989/90 - Die Hälfte aller Gegentore in nur einem Spiel!

Nach dem Abstieg 1989 spielte der SV Prag erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der untersten Klasse und am Ende stand man mit einem dritten Platz erneut mit leeren Händen da. So titelte zumindest die "Neue Prager Welle" zum Saisonabschluß am 10. Juni. Bemerkenswert, daß die 1. Mannschaft von ihren insgesamt 16 Gegentoren alleine acht in nur einem Spiel kassierte: Das Debakel von Max-Eyth-See. Die Saison mündete im WM-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, aber ein Prager WM-Studio gab es damals leider noch nicht.


Verlauf 1. Mannschaft
Gleich am ersten Spieltag gab es ein echtes Spitzenspiel. Der Kreisliga-A-Absteiger SV Prag beim Titelfavoriten TSV Weilimdorf. Es sprang ein leistungsgerechtes 0:0 für die Mannen von Trainer Peter Molz heraus. Am 2. Spieltag sollte als nächster Höhepunkt das erste Heimspiel gegen den Mitfavoriten TSV Steinhaldenfeld auf heimischer Scholle steigen. Gefühlte 400 Liter Regenguß auf den Quadratmeter während dem Vorspiel der 2. Mannschaft, welches beim Stand von 4:2 für Prag II (Nachholspiel war dann ein 6:1) abgebrochen wurde, sorgten für eine Absage dieser Begegnung. So ging es am 10. September nach Max-Eyht-See. Drittes Spitzenspiel in Folge! Der SV Prag verlor mit 0:8(!) und kassierte hierbei alleine die Hälfte aller seiner Gegentore der laufenden Saison. Steffen Hartschuh als Vorstopper agierte hierbei unglücklich-übermotiviert (sollte aber später in seinen vier aktiven Jahren ein echt guter Manndecker werden). Den Rest erledigte Steffen Weinhardt im Prager Tor. "Max-Eyth-See hat den SV Prag hingerichtet" titelte damals die frisch in`s Leben gerufene "Neue Prager Welle" (NPW).
Als der SV Prag am 6. Spieltag beim SV Vatan Gücü mit 0:1 verloren hatte, waren die Killesberger zunächst einmal raus im Rennen um den sofortigen Wiederaufstieg. Es folgte bis zum Ende der Vorrunde eine Serie von 12:0 Punkten; jedoch mit nicht immer überzeugenden Leistungen. Ausnahme das wichtige 2:0 gegen den TSV Steinhaldenfeld. Zudem wurden in der Vorrunde gleich vier(!) Elfmeter verschossen. Liest man sich so die "Wellen" aus der Vorrunde durch, fällt auch auf, daß es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den Spielern oder auch mit dem Trainer gab. Es wuchs jedoch ein "Pflänzlein" heran, welches viele Jahre später z.B. in der "jAH" aufging.
Bereits am 10. Dezember startete die Rückrunde mit dem Schlager gegen den TSV Weilimdorf. Durch die sehr ausgeglichene Staffel standen mit dem TSV Weilimdorf, Vatan Gücü, SV Prag und Max-Eyth-See vier Teams mit jeweils 17:5 Punkten an der Tabellenspitze. Das 0:1 gegen Weilimdorf war ein weiterer Rückschlag, das 0:0 in Steinhaldenfeld half auch keinem weiter. Es gelang im Anschluß die Revanche gegen Max-Eyth-See durch ein hochverdientes 2:0. Weitere 14:2 Punkte in Folge brachten den SV Prag am Ende dann aber nur den 3. Platz, zwei Punkte hinter dem Meister TSV Weilimdorf. Der SV Prag stand erneut mit leeren Händen da. Bemerkenswert noch, daß Torwart Martin Prechtl mit 555 und 423 Minuten ohne Gegentor in der Rangliste der Torhüter ohne Gegentor seit 1984 den zweiten und fünften Platz belegt. Dazwischen lag nur das 0:1 gegen Weilimdorf. Der SV Prag war im Angriff nicht schlagkräftig genug und hatte in seiner Abwehr das "Prunkstück", so Trainer Peter Molz.


Verlauf 2. Mannschaft
"Mit LuUdo zu neuen Ufern?" schrieb die "Neue Prager Welle" (NPW). Ludwig Hauser und Udo Feichtinger waren als Trainer der 2. Mannschaft eingestiegen. Wegen bis heute ungeklärten Differenzen (es ging wohl um unterschiedliche Auffassungen zum Thema Saisonziel) trat Ludwig Hauser schon am 28. Oktober zurück, später folgte dann auch Udo Feichtinger, sodaß Cheftrainer Peter Molz zum Ende der Vorrunde für beide Teams zuständig war.
Durch ein 2:0 beim TSV Weilimdorf II und das beim Stand von 4:2 leider abgebrochene Spiel gegen Steinhaldenfeld II kam der SV Prag II sehr gut in die neue Saison. Nach fünf Spielen hatte die Mannschaft 8:2 Punkte. Es folgten dann jedoch fünf Niederlagen hintereinander. Der in die 2. Mannschaft "verbannte" Steffen Weinhardt kassierte hierbei 26 Gegentore, zeigte schwache Leistungen und trat dann zurück. Für ihn stand dann und wann Ralf Schäfer im Tor. Ähnlich wie zur Vorrunde kam der SV Prag II auch im neuen Jahr gut aus der Winterpause und holte 8:2 Punkte. Typisch für die 2. Mannschaft jedoch, daß man gegen den seit über zwei Jahren sieglosen VfB Obertürkheim II mit 2:4 verlor, um dann eine Woche später Tabellenführer Corsari Weilimdorf mit 1:0 zu schlagen. Am Ende reichte es zu einem guten 6. Platz, mit dem man zufrieden sein konnte.


Sonstiges
Gerhard Stirner bei der Saisonauftaktfeier: "Der Peter wollte kein 50 Literfaß. Darum habe ich zwei 30-Literfässer besorgt!"
Der WKD verbietet dem SV Prag das grillen!
Planung ist alles: Der SV Prag legt sein Sommerfest auf Heimspiele der aktiven Mannschaften
In der 2. Pokalrunde scheidet die 1. Mannschaft durch ein 1:2 gegen SpVgg Giebel II aus. Die 2. Mannschaft schlägt den TSV Uhlbach II mit 5:0.
1989 wurde die Terrasse (noch ohne Pergola) neu gepflastert und Teile des Hinterhofes bei den Toiletten neu gestaltet.
Damenfussballspiel FC Stammheim gegen SV Prag 1:1 (0:1).
Nach einem Wellental scheint der Gesang von Pragliedern wieder in Mode zu kommen.
3. Pokalrunde: Ein Vorstandsmitglied des SV Rot sperrt unbefugt den Platz und so kommt der SV Prag II kampflos in die nächste Runde. In der 4. Runde ist dann aber gegen den TSV Heumaden Ende (0:3)
Im März wird der Trainervertrag von Peter Molz gekündigt, doch nach einer (Zitat NPW) "Aussprache, rauften sich die Parteien noch einmal zusammen".
Gerhard Stirner und Uli Pulzer werden als Abteilungsleiter am 5. Juni in ihren Ämtern bestätigt.

Statistik

Endstand Kreisliga B, Staffel 2
1 TSV Weilimdorf 109:12 36:8
2 TSV Steinhaldenfeld 100:8 35:9
3 SV Prag Stuttgart (A) 62:16 34:10
4 SKG Max-Eyth-See 64:18 32:12
5 SV Vatan Gücü 58:34 28:16
6 TSV Mühlhausen III 49:26 23:21
7 VfL Kaltental II 50:81 20:24
8 SV Sommerrain II 44:62 18:26
9 PSV Stuttgart II 56:67 17:27
10 TSG Stuttgart II 28:95 12:32
11 Club Argentino 17:111 5:39
12 tus Stuttgart II 14:119 4:40


Endstand Kreisliga B, Staffel 4
1 TunaSpor Echterdingen 97:21 38:6
2 SV Bonlanden II 79:23 37:7
3 TV Kemnat 91:19 34:10
4 Corsari Weilimd. 66:27 31:13
5 TSV Steinenbronn III 46:48 25:19
6 SV Prag Stuttgart II 40:63 21:23
7 SV Heslach II 38:40 18:26
8 FC Feuerbach 46:61 17:27
9 TSV Weilimdorf II 33:55 16:28
10 Max-Eyth-See II 37:78 12:32
11 Steinhaldenfeld II 20:72 11:33
12 Obertürkheim II 20:106 4:40


Der Kader 89/90

Tor:
Weinhardt, Prechtl.

Abwehr:
Pulzer, Wolf, Molz, Markus Schmidt, Sawatzki, Mahler, Gaiser, Hartschuh, Scheib, Buchholz.

Mittelfeld:
Hahn, Dietz, Brummer, Hangleiter, Gassner, Lausmann, Nitsche, Jacob, Prescher, Weber, Hirsch, Müller, Treuer, Knoblauch.

Sturm:
Blail, Kern, Gräßle.

Abgänge
Stirner, Henschke (beide SV Prag AH), Dittmar, Schneider (FC Stammheim), Stadelmann (MTV Stuttgart), Jung, Mayer, Sonnen, Monetha, Possin, Grman, Schäfer, Krecek, Modemann, Scherrmann.

Zugänge:
Während der letzten Saison: Müller, Gaiser, Hirsch, Prescher, Sonnen, Knoblauch, Scherrmann, Stadelmann.
Prechtl, Markus Schmidt, Scheib, Hartschuh, Treuer, Jacob, Weber (alle aus der eigenen Jugend).


Die meisten Spiele 89/90:

1. Mannschaft:
Sawatzki, Nitsche (je 21), Molz, Mahler (je 20), Kern, Pulzer (je 19).

2. Mannschaft:
Blail (22), Henschke (21), Grman (20).

Die meisten Tore 89/90

1. Mannschaft:
Kern (14), Molz (8), Brummer, Gräßle (je 7).

2. Mannschaft:
Henschke (12), Blail (7), Hirsch (6).