Vor 20 Jahren - Historie der aktiven Fußballer


Was passierte sonst noch?

Trainer Molz hat einen Bänderiß
Frau Kächele und Frau Peters waren sehr beliebt
29./30.7. Zum ersten Mal beim Turnier in Cannstatt
Die ersten PC-Server sind da. Mit sagenhaften 500 MB!
Die erste La-Ola im Neckarstadion: Der VfB schlägt die Kickers in der Bundesliga mit 4:0
Das DTP-Programm PageMaker wird geboren. Dies wird das Ende von "Fu-ak" im Sommer 1989 bedeuten.
Sommer-Olympiade in Seoul
FJS stirbt am 3. Oktober
26.11.88 SVP-Krisensitzung
10.12.88 Kegeln in Feuerbach
6./7.1. Hallenturnier in Schmiden
22.1. 2. Platz beim Hallenturnier in Beinstein
SV Prag wird 1989 stolze 90 Jahre alt
13./14.5. Turnier in Grunbach
2.6 bis 4.6. Aktivenausflug nach Bernried
9.6. - 11.6. MTV Turnier
16.6. - 18.6. SVP-Turnier. Sieger TV Zuffenhausen
19.6., 22:15 "Hurra Deutschland" geht auf Sendung

Ergebnisse

1. Mannschaft:
SVP - SpVgg Feuerbach II 0:4, 0:0
SG West - SVP 4:1, 1:1
SVP - SKV Freiberg/M. 3:4, 1:1
TV Zuffenhausen - SVP 3:0, 3:1
SVP - FC Stammheim 4:3, 1:3
SpVgg Cannstatt - SVP 3:1, 2:1
SVP - TSV Münster II 1:1, 1:2
SpVgg Giebel - SVP 3:0, 2:2
SVP - SV Heslach 0:1, 3:4
TSV Mühlhausen - SVP 4:1, 1:2
SVP - TSV Zuffenhausen 1:1, 1:4
SG Weilimdorf - SVP 6:1, 4:0

2. Mannschaft:
SVP - Post SG 1:4, 1:3
SG West II - SVP 0:1, 0:1
TV Zuffenh. II - SVP 1:1, 0:2
SVP - SKV Freiberg II 2:1, 1:0
SVP - FC Stammheim II 0:0, 2:3
SpVgg Cann. II - SVP 5:2, 1:4
SVP - TSV Jahn Büsnau 0:5, 2:4
SpVgg Giebel II - SVP 4:3, 2:0
SVP - SV Heslach II 0:0, 0:4
Mühlhausen II - SVP 2:0, 1:1
SVP - TSV Zuffenh. II 1:1, 3:1
SG Weilimdorf II - SVP 3:0, 3:1

Teil 8 - Saison 1988/89 - SV Prag steigt erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Kreisliga B ab

Der SV Prag kämpfte und verlor viele Spiele oder Punkte erst in der Schlußphase. Der Aderlaß an Leistungsträgern war einfach zu groß gewesen. Mit dem 2:1-Heimsieg gegen den späteren Meister und Aufsteiger TSV Mühlhausen gelang noch einmal ein Achtungserfolg. Erst 1993 sollte dem SV Prag der Wiederaufstieg in die Kreisliga A gelingen. Die 2. Mannschaft spielte eine gute Rückrunde, wurde aber in einer sehr ausgeglichenen Staffel nur Vorletzer.


Der große Gewinner dieser Saison war der TSV Mühlhausen. Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft holten sich absolut überlegen den Meisterwimpel und stiegen auf. An die Saison 1988/89 wird man dort wohl noch lange denken. Genauso beim SV Prag als krasses Gegenbeispiel. Die 1. Mannschaft wurde Tabellenletzter und stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die Kreisliga B ab, die 2. Mannschaft wurde Vorletzter, hätte aber mit nur zwei Punkten mehr fünf Plätze besser abschneiden können.
Abschied von großen Zeiten mußte auch Bezirksliga-Absteiger TV Zuffenhausen nehmen. Nach sieben Jahren Bezirksliga (davor sogar Landesliga!) spielten die "Blauen" von der Schlotwiese keine Rolle im Aufstiegskampf.
Trotz der bescheidenen sportlichen Lage, trafen sich nach den Spielen beide Mannschaften noch immer fast in Sollstärke im Vereinsheim, um zu essen, zu trinken, vor allem aber zu singen. Der "Blaue Saal" war damals noch nicht nutzbar, da Rumpelkammer. Doch nach dieser Saison ging es hier stetig bergab.


Verlauf 1. Mannschaft
Aufgrund der Abgänge von wichtigen Leistungsträgern (in der Hauptsache zum FC Stammheim), konnte die Zielvorgabe für die Saison nur Klassenerhalt lauten. Da paßte es natürlich überhaupt nicht in den Plan, gleich mit vier Niederlagen in die Saison zu starten. Man hatte viele Verletzte und Ausfälle durch Urlaub etc. zu beklagen. Am 5. Spieltag gab es ausgerechnet gegen die Stammheimer mit 4:3 den ersten Saisonsieg, wobei Micha Dittmar in der 91. Minute den vielumjubelten Siegtreffer erzielte. Stefan Dietz traf per Kopf! Nur noch zwei weitere Unentschieden gelangen in der Vorrunde. Der SV Prag überwinterte mit 4:20 Punkten als Tabellenletzter, es waren aber lediglich drei Punkte auf den rettenden 11. Platz aufzuholen.
Der SV Prag holte zum Rückrundenauftakt ein 0:0 beim Vierten und Bezirksligaabsteiger Feuerbach II. Keiner der damals beteiligten Spieler dürfte dieses Spiel vergessen haben. Auch in den nächsten beiden Spielen konnte mit jeweils 1:1 gepunktet werden. Doch der Abstand zu Platz 11 wurde größer. Vier knappe Niederlagen in Folge besiegelten Mitte der Rückrunde den Abstieg. Stellenweise konnte man kämpferisch gut überzeugen und kassierte oft erst in der Schlußphase den entscheidenden Gegentreffer. Durch Verletzungen und andere Gründe kamen alleine in der 1. Mannschaft über 30 Spieler zum Einsatz. So konnte man nie mit einer eingespielten Einheit auftreten.
Mit dem 2:1-Heimsieg gegen den späteren Meister und Aufsteiger TSV Mühlhausen gelang dem SV Prag noch einmal ein Achtungserfolg. Erst 1993 sollte dem SV Prag der Wiederaufstieg in die Kreisliga A gelingen.


Verlauf 2. Mannschaft
In einer sehr ausgeglichenen Staffel wurde die 2. Mannschaft am Ende nur Vorletzter. Zwischenzeitlich konnte man sich auf dem 5. Platz sonnen. Durch eine gute Serie (8:2 Punkte) in der Rückrunde hatte man am 18. Spieltag sogar nur zwei Punkte Rückstand auf den vierten Tabellenplatz, doch dann gab es wieder unnötige Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Mannschaften, sodaß nicht mehr heraussprang. Ähnlich wie die 1. Mannschaft setzte der SV Prag II ebenfalls gegen den Meister Mühlhausen II ein Ausrufezeichen und holte sich ein hochverdientes 1:1.
Der SV Prag II stellte zudem drei Rekorde auf: Bester Vorletzter in der Kreisliga B, über 40(!) eingesetzte Spieler und acht verschiedene Torhüter (Prechtl, Brummer, Gassner, Weinhardt, Jung, Schneider, Blail, Scheib).


Sonstiges
Bando hatte den Auftrag, beim Ausflug das Dosenbier mittels fließendem Wasser kühl halten. Als die Spieler zu den Dosen griffen, verbrannten diese sich fast die Finger. Bandos Entschuldigung: "Kaltes Wasser kam net!".
Im Pokal holte der SV Prag nicht viel. In der ersten Runde wurden die Mannschaften getauscht. Prag II siegte in Birkach II mit 4:0, die "1. Mannschaft" unterlag dem Bezirksligisten Sportfreunde mit 0:6. Die A-Jugendspieler Martin Prechtl, Steffen Hartschuh und Steffen Jacob kamen hier zu ihren ersten Einsätzen. In der 2. Runde war dann auch für Prag II Ende: 0:3 gegen SpVgg Feuerbach.
15. September 1988: Nachdem Richard Pfeffer das Amt des Vereinschefs überraschend niedergelegt hatte, wurde Albert Kütter zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter: Heinz Mack. Pfeffer wollte damals - so erzählte man sich - mehr Geld - also durchaus modern - in den sportlichen Betrieb investieren, um wieder erfolgreicher zu werden. Damit konnte er sich jedoch nicht durchsetzen.
Durch den Bänderriß von Trainer Peter Molz konnte dieser die Vorbereitung nicht richtig leiten. So soll es vorgekommen sein, daß sich manche mit Zigaretten und Fahrgeld für den Bus auf den Waldlauf vorbereitet hatten.
In dieser Saison spielte der letzte wirklich erfolgreiche Ex-Fußballer des SV Prag, Hansjörg Lang, bei den Amateuren des VfB in der Oberliga (damals 3. Klasse!). Der mehrfache Jugendnationalspieler bekam dann sogar einen Profivertrag, der jedoch kurz vor Saisonstart wieder aufgelöst wurde.
Prellerfest als Motivation: Die Preller feierten eine Party auf dem Sportgelände, viele Spieler der 1. Mannschaft machten die Nacht zum Tage. Prompt gab es - ausgerechnet gegen den FC Stammheim - mit einem 4:3 vor über 100 Zuschauern den ersten Saisonsieg.
Damals konnte man drei Tage vor dem Spiel Bayern gegen VfB noch acht Karten bestellen. Kosten: 128 DM(!). Mit dem Bus der Basketballer ging es nach München. 89. Minute: Der VfB führte 3:1, wir fuhren aber dann tatsächlich doch noch mit einem bitteren 3:3 nach Hause.
Am 22. Januar 1989 wurde zum ersten Mal ein Korb im "Blauen Saal" verfuttert: Prag wurde Zweiter beim Hallenturnier in Beinstein und um Trainer Molz begann sich die Legende vom "Heidefrühstück" zu ranken:-)
Am 3. Februar 1989 wurde nach sehr umfangreichen Renovierungsarbeiten und dem Pächterwechsel Pöndl -> Monteanu das Vereinsheim neu eröffnet. Umbaukosten ca. 150.000 DM. Es gab sogar einen Kicker und für kurze Zeit einen Billardtisch. Erstmals Fernsehen im Vereinsheim. Auch eine Jukebox stand auf der Bühne. Am meisten säuselte diese damals den Song "Donīt worry, be happy!" Übrigens: Von 1397 erbrachten Stunden in Eigenleistung erbrachten die Fußballer stolze 1037 Stunden! Nächstes Großprojekt soll die Renovierung der Terrasse sein.
Die aktuelle A-Jugend äußert den Wunsch, in der kommenden Saison eine eigene Juniorenmannschaft im Aktivenbereich zu installieren. Ein belächeltes und später auch nicht durchgeführtes Unterfangen.
22. April: Ganz Stuttgart versucht über Telefax, Teletex, Telefon oder BTX an Karten für das UEFA-Cup-Endspiel gegen den SSC Neapel (mit Maradona) zu kommen.
Beim 0:0 in Feuerbach hatte der SV Prag bis zur 89. Minute nur eine Torchance: Ein Freistoß von Stefan Dietz von der Mittellinie! Dann wurden Markus Gassner und Jörg Sawatzki eingewechselt, denen durch einen "Konter" fast doch noch das Tor für Prag hätten gelingen können.
Das 4. Prager Kleinfeldturnier am 4. Mai 1989 gewinnt zum zweiten Mal die Cannstatter Zeitung.
Nach fast zehn Jahren meldet sich die Firma Taylorix, die als der Fußballabteilung angegliederte Firmenmannschaft galt und 1985 das erste KFT gewonnen hatte, vom SV Prag ab.
"Laisla Monetha" ("I` weiß, wers macht!") verläßt den SV Prag.
Am 11. Mai wird Gerhard Stirner als AL bestätigt. Neuer Vize der Abteilung wird Uli Pulzer. Die E-Jugend wurde zum vierten Male in Folge Staffelmeister. D- und B-Jugend wurden Vize-Meister, die A-Jugend in der Leistungsstaffel Sechster.
Der Leiter der AH, Fritz Rossig, konnte von Erfolgen bei Turnieren und geselligen Veranstaltungen (z.B. Tennisturnier) berichten.
Ludwig Hauser und Udo Feichtinger werden in der Saison 1989/90 die 2. Mannschaft trainieren. Und so sah die Abteilungsleitung der FA im Sommer 1989 aus: Abteilungsleiter: Gerhard Stirner, 2. Abteilungsleiter: Uli Pulzer, Kassier: Lothar Köhler, Schriftführer: Evelyn Sawatzki, Jugendleiter: Fritz Heindl, weiter in der Jugendleitung: Lothar Schubert, Uli Kneissler.
Nach der Heidefrühstück-Legende setzte Peter Molz beim Ausflug in Bernried mit der Pernod-Geschichte noch einen drauf. "Fu-ak" titelte damals: Untergang im Creazy 14. Die damals von "Hangi" gestreute Geschichte um Peter, dem Bettkasten und dem Wasserrohrbruch wollen wir hier mal nicht weiter beleuchten. Das "Rote Pferd" und "Huhn und Hahn" waren sehr populär. "Alois" sollte erst zwei Jahre später kommen...
Unser Heft Fussball-aktiv ("Fu-ak") verabschiedet sich nach vier Jahren in die Klamottenkiste und wird durch die NeuePragerWelle ("NPW") ersetzt.

Statistik

Endstand Kreisliga A, Staffel 1
1 TSV Mühlhausen 69:25 42:61
2 SpVgg Giebel 40:29 29:190
3 SpVgg Feuerbach II 42:27 28:200
4 SG Weilimdorf 51:41 28:200
5 TV Zuffenhausen 47:44 25:230
6 SpVgg Cannstatt 45:41 24:240
7 SG West 41:45 24:240
8 SKV Freiberg/M. 31:37 22:260
9 FC Stammheim 41:48 22:260
10 TSV Münster II 32:40 22:260
11 SV Heslach 44:49 21:270
12 TSV Zuffenhausen 24:44 15:330
13 SV Prag Stuttgart 27:64 10:380


Endstand Kreisliga B, Staffel 3
1 TSV Mühlhausen II 69:23 40:80
2 TSV Jahn Büsnau 77:30 36:120
3 Post SG 40:28 28:200
4 SKV Freiberg/M. II 41:37 25:230
5 SG Weilimdorf II 40:43 25:230
6 SpVgg Cannst.II 49:58 23:250
7 FC Stammheim II 39:52 21:270
8 SV Heslach II 34:39 20:280
9 SpVgg Giebel II 45:62 20:280
10 TSV Zuffenhaus. II 33:55 20:280
11 SG West II 34:46 19:290
12 SV Prag Stuttgart II 30:48 19:290
13 TV Zuffenhausen II 39:49 16:320


Der Kader 88/89

Tor:
Weinhardt, Schneider.

Abwehr:
Pulzer, Mahler, Molz, Gräßle, Wolf, Stirner, Sawatzki, Mayer, Buchholz.

Mittelfeld:
Hahn, Dietz, Brummer, Hangleiter, Nitsche, Lausmann, Gassner, Monetha, Kern, Possin.

Sturm:
Dittmar, Blail, Henschke, Grman, Krecek, Modemann.

Abgänge
G. Alteneder, Stollenberg, U. Alteneder, R. Kurz (alle FC Stammheim), A. Kurz (SpVgg Feuerbach), Berger, Schäfer (beide verletzungsbedingt), Metko (Prag AH), Th. Schmidt, S. Schmidt, Stadelmann, Braun, Weick, Jung, M. Schwarz, T. Gäckle.

Zugänge:
Während der letzten Saison: Monetha (1896 Stuttgart), Kern, Weick, Braun.
Krecek, Possin, Modemann, Grman (alle aus der eigenen Jugend).


Die meisten Spiele 88/89:

1. Mannschaft:
Wolf, Nitsche (je 23), Gräßle, Pulzer (je 21), Dittmar (20).

2. Mannschaft:
Buchholz, Müller, Hirsch (je 19), Gassner (18), Mahler (17).

Die meisten Tore 88/89

1. Mannschaft:
Dittmar (9), Molz, Dietz (je 3).

2. Mannschaft:
Henschke, Lausmann, Blail (je 4).